In Nüstenbach gab es im Frühjahr 2003 einen kollektiven Aufschrei, als das Gerücht die Runde machte, dass die Mosbacher Kirchengemeinde die Dorfkirche zum Verkauf angeboten hatte. In einer Gemeindeversammlung stellte sich heraus, dass solche Überlegungen tatsächlich angestellt worden waren. Immerhin rückte in den folgenden Monaten die Dorfkirche mit ihren baulichen Problemen zunehmend ins öffentliche Interesse, nicht nur in Nüstenbach selbst.
Deshalb wurde in der Nüstenbacher Bürgerschaft die Idee geboren, einen Förderverein zum Erhalt der Nüstenbacher Dorfkirche zu gründen. Bereits Ende Juli 2003 fand die Gründungsversammlung statt, bei der spontan 66 Personen dem Verein beitraten. Besonders erfreulich für die Initiatoren war die große Resonanz bei Nicht-Nüstenbachern und Mitgliedern anderer Konfessionen. Auf die Hilfe von außerhalb war der Verein auch dringend angewiesen, wenn er seine selbst gesteckten Ziele sicher erreichen wollte.
Der Förderverein hatte sich vorgenommen, anstehende Renovierungsarbeiten nicht nur finanziell, sondern auch durch konkrete Arbeitsleistungen zu unterstützen. Er entwickelte sich unter dem Vorsitz von Friedrich Hildenbrand zur Spendensammelstelle. Durch zahlreiche großzügige Geldspenden sowie durch die Organisation von Kirchencafés und Benefizkonzerten konnten erhebliche Mittel für die Kirchenrenovierung aufgetrieben werden.
Zuvor wurde 2005 eine vom Oberkirchenrat genehmigte Vereinbarung zwischen der evangelischen Kirchengemeinde Mosbach und dem Förderverein Dorfkirche abgeschlossen, in der sich die Kirchengemeinde verpflichtet, die Kirche während der folgenden 20 Jahre nicht zu verkaufen.
Bestrebungen, den Förderverein nach der grundlegenden Sanierung wieder aufzulösen, fanden bei den Mitgliedern keine positive Resonanz. Ein entsprechender Antrag wurde im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Januar 2008 mit großer Mehrheit abgelehnt.