Eine kurzfristig angesetzte Exkursion zum Roberner See hatte zum Ziel, die vielfältigen Spuren einer Biberfamilie zu entdecken, die sich vor etwa 10 Jahren am Roberner See niedergelassen und sich dort fest etabliert hat. Der Zeitpunkt für die Erkundung war günstig: Die Biber sind derzeit besonders aktiv, weil sie ihren Wintervorrat anlegen; außerdem spielte das Wetter mit.
Die Gruppe startete bei der Kneippanlage in Fahrenbach; es ging zunächst völlig unspektakulär ins obere Seebachtal und anschließend weiter am Seebach entlang zum Roberner See. Einige Hundert Meter vor dem See waren immer wieder Nagespuren zu erkennen (hier ganz frisch von der Nacht zuvor), andere sind mehrere Tage alt. Meist beissen die Biber nur die Zweige und dünnen Äste ab und bringen sie zur Burg oder verwenden sie beim Dammbau; die Stammreste bleiben einfach liegen. Man findet aber auch ganze Bäume, die nahezu komplett an Ort und Stelle geschält werden, wie hier ein Prachtexemplar zeigt. Die Biberpfade waren gut zu erkennen, leider auf Grund der Laubschicht ohne erkennbare Pfotenspuren. Am See angekommen, wurde der Biber anhand eines Steckbriefes vorgestellt, die Größe mit Hilfe eines Meterstabes verdeutlicht und das Gewicht des erwachsenen Bibers im Vergleich mit dem Gewicht eines jungen Mitwanderers veranschaulicht. Es ging aber auch um die Frage, warum der Biber im 19. Jahrhundert in Mitteleuropa weitgehend ausgestorben war. Dabei spielte sicherlich die Tatsache eine Rolle, dass Biberfelle sehr kostbar waren und der Biber als "König der Pelztiere" galt. Anhand eines Zündholzkopfes wurde erklärt, was das Biberfell so wertvoll macht: Es ist äußerst weich und die Behaarung unvorstellbar dicht. Auf dem weiteren Weg waren dann noch Dämme erkennbar, mit denen die Biber den Wasserstand regulieren können, und schließlich die Biberburg, in der sich das Leben der Biberfamilie abspielt. Zwischendurch gelang es, das Tauchvermögen des Bibers zu demonstrieren: Es hieß "Der Biber taucht!" und alle hielten die Luft an - die einen länger, die anderen kürzer. Viel später, als per Spektiv die vom Biber angelegte amphibische Landschaft erkundet wurde und alle das Luftanhalten längst vergessen hatten, zeigte ein Handyton an, dass der (imaginäre) Biber aufgetaucht ist. Tatsächlich können Biber bei Gefahr bis zu 15 Minuten und länger unter Wasser bleiben! Obwohl - wie zu erwarten war - kein Biber gesichtet wurde, gelang es doch, den Beteiligten ein eindrucksvolles Bild dieser scheuen und seltenen Tiere zu vermitteln. Schließlich kam dann der "Tagesordnungspunkt", der von allen sehnlichst erwartet wurde: Das Vesper! Die Organisatoren hatten einen Korb mit frischen Brezeln dabei, dazu Kinderpunsch und für die Erwachsenen Kaffee und Glühwein.
Hier geht es zu einem kurzen Videoportrait des Bibers - einfach auf das Bibersymbol klicken!